Beobachtung einer Mondfinsternis bei Tageslicht


Kann man eine Mondfinsternis bei Tageslicht beobachten? Normalerweise nicht. Während einer Finsternis stehen sich Mond und Sonne gegenüber. Ist also eines der beiden Gestirne über dem Horizont, so ist das andere darunter und beide können nicht zur selben Zeit sichtbar sein. Man könnte sage, der Erdkörper verdeckt den Blick.

Unter ganz bestimmten Voraussetzungen kann es jedoch Ausnahmen von der obigen Regel geben. Wenn sich beide Gestirne genau gegenüber stehen berühren sie den Horizont genau gleichzeitig. Eines geht auf während das andere untergeht. Dann kommt noch unsere Atmosphäre ins Spiel. Die Refraktion hebt ein Objekt scheinbar an. Dies um so mehr je tiefer ein Objekt am Horizont steht. Zum Sonnenuntergang. z.B. erscheint die Sonnenscheibe etwa 30 Bogenminuten höher als auf einer Erde ohne Lufthülle. Das ist etwa ein Durchmesser der Sonnenscheibe. Beobachtet man ferner von einem hohen Berg so erscheint der sichtbare Horizont tiefer als 90Grad vom Zenit entfernt.

Diese Beobachtungsbedingungen waren am 16. August 1989 gegeben als eine Mondfinsternis stattfand. Bei der Finsternis wirft der Erdkörper seinen Schatten in den Weltraum und verfinstert den Mond. Während der partiellen Phase der Finsternis ging der Mond über Hawaii auf. Er war sichtbar vom Gipfel des Mauna Kea eines Berges von 4200m Höhe. Damit war es möglich Sonne und Mond während einer Finsternis gleichzeitig zu sehen. Bei der Beobachtung steht man sozusagen nicht auf der Erdscheibe sonder eher auf der Kante.

Die folgenden Bilder zeigen die Sonne nahe dem Untergang aber noch sichtbar über dem Horizont. Auf den Aufnahmen des aufgehenden Mondes sieht man wie die Sonne die unter dem Berg liegenden Wolken beleuchtet. Der Schatten des Berges wirkt dann als ein Zeiger der genau die der Sonne entgegen gesetzte Richtung anzeigt.
 
 

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